The Big Lebowski (1998)
Schauspieler: Jeff BridgesRegisseur: Joel Coen
Genre: Komoedie
The Big Lebowski
Inhalt:
Die in Los Angeles spielende Komödie "The Big Lebowski" (1998) von den Coen-Brüdern (Fargo, O Brother Where Art Thou?, Burn After Reading) erlangte schnell Kultstatus. Sie handelt vom Althippie Lebowski, der von allen nur als "der Dude" angesprochen werden will. Sein ruhiges Leben besteht hauptsächlich aus dem gepflegten Abhängen bei psychedelischer Musik, einem gelegentlichen Joint, seinem Lieblings-Cocktail (White Russian) und den Bowling-Runden mit seinen Freunden. Als er jedoch von zwei Schlägertypen mit einem Millionär gleichen Namens verwechselt wird, ändert sich sein Leben schlagartig. Da er den Teppich, auf den einer der beiden Eindringlinge uriniert hat, ersetzt haben möchte, wendet er sich an seinen Namensvetter. Dieser unangenehme Zeitgenosse, dessen junge Frau Bunny allem Anschein nach entführt wurde, engagiert ihn später zur Lösegeldübergabe, die mit gütiger Mithilfe seines Freunds Walter gehörig in die Hose geht, was zu einigen turbulenten und urkomischen Verwicklungen führt.
Kritik:
"The Big Lebowski" ist eine gelungene Parodie auf den Film Noir der 40er Jahre (Die Spur des Falken, Tote schlafen fest): So sind abgesehen von der sehr verwickelten kriminalistischen Handlung auch Parallelen zur von Humphrey Bogart verkörperten Marlowe-Figur unverkennbar - sogar in den Trinkgewohnheiten, auch wenn "der Dude" nicht Whiskey sondern "White Russian" bevorzugt.
Abgesehen von dieser gelungenen Hommage an das Kino vergangener Tage überzeugt "The Big Lebowski" durch skurrilen Humor, intelligente, pointensichere Dialoge sowie ein hohes Maß an Situationskomik. Dass die Umsetzung des Drehbuchs (ebenfalls von Ethan und Joel Coen) derart gelungenen ist, hat der Film in erster Linie seinen großartigen Hauptdarstellern zu verdanken: In der Titelrolle überzeugt Jeff Bridges auf ganzer Linie. Mit seinem ebenso lässigem wie zurückgenommenem Spiel schenkt er dem Dude Authentizität und Witz. Seine Darstellung wird nur noch von John Goodman überboten, der als Lebowskis Freund Walter den Film schon im Alleingang zum Kultobjekt gemacht hätte: Als ebenso cholerischer wie stolzer Vietnam-Veteran mit übergroßem Hang zur Regeltreue hat er eine der besten Rollen seiner Karriere. Freunde des etwas härteren Humors werden gerade an ihm ihre helle Freude haben. Es ist einfach umwerfend komisch, wie er zur Waffe greift, als ein Spieler eines gegnerischen Bowling-Teams beim Wurf übertritt und diesen für alle anderen völlig unerheblichen Regelverstoß nicht einsehen will: "Wir sind hier nicht in Vietnam. Wir sind beim Bowling, da gibt es Regeln. Wenn du dir 'ne acht aufschreibst, begibst du dich in die Welt des Schmerzes."
Fazit:
Eine hochklassige sehr gut besetzte Komödie, schräg, wie man es von den Coen-Brüdern gewohnt ist. Für alle Freundes des schwarzen Humors und des Film Noirs ein absolutes Muss.