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The Big Easy (1987)

The Big EasyThe Big EasyThe Big Easy Schauspieler: Dennis Quaid, Ellen Barkin
Regisseur: Jim McBride
Genre: Thriller

Big Easy ist Big Entertainment
Cop-Thriller waren in den 80er Jahren en vogue, doch kaum einer wird in den Internet-Foren noch immer so eifrig diskutiert wie "The Big Easy" von 1987. Die Geschichte um einen Ermittler der Mordkommission (Dennis Quaid), der selbst unter Verdacht steht, Schmiergelder anzunehmen und sich ausgerechnet in die Dame verliebt (Ellen Barkin), die ihm auf die Schliche kommen will, ist dem Publikum ganz offenbar in ausgeprägter Erinnerung geblieben, und mehr noch: Wie Quaid und Barkin sich ihrer Leidenschaft in diesem feuchtwarmen Klima hingeben, gilt nach wie vor als eine der heissesten Liebesszene, die je auf Film gebannt wurden. Der Streifen ist erst knapp 20jährig, doch er wirkt, als stamme er aus einer anderen, unbeschwerten Ära: Als in Hollywood-Filmen noch ausgiebig geraucht und getrunken werden durfte und die Helden an die niedersten Instinkte des Publikums appellierten - und man in Sex-Szenen noch die Kleiner anbehielt.

Amerikas Ort des Lasters

New Orleans, dieser Sündenpfuhl der USA, nicht umsonst "The Big Easy" genannt, ist der dritte Star des Films. Der jazz- und whiskygetränkte Ort, an dem Amerikaner sich schamlos dem Laster hingeben können, eine Flasche Bier ganz ohne die ansonsten verordnete braune Tüte durch die Strassen zu tragen, ist der ideale Hintergrund für diesen dampfenden, erotisch aufgeladenen Krimi (kaum vorstellbar, dass zuerst Chicago als Handlungsort vorgesehen war). Auf dem Soundtrack begleitet die pulsierende Cajun-Musik den Plot, der sich Zeit zur Entwicklung lässt - eben ganz Big Easy. Das Drehbuch wirkt in keinem Moment konstruiert und schafft Momente, in der die Grenze zwischen Realität und Fiktion verschwindet, etwa wenn Staatsanwalt Jim Garrison (im Film "JFK" dargestellt von Kevin Costner) sich selbst spielt.

Kein Karriere-Sprungbrett

Sowohl Barkin als auch Quaid bezeichnen "The Big Easy" als ihren persönlichen Lieblingsfilm. Beide standen damals auf dem Höhepunkt ihrer Popularität und haben seither einiges an Zugkraft eingebüsst. Regisseur Jim McBride drehte anschliessend mit Quaid noch "Great Balls of Fire", doch auch für ihn kam der Karriereknick und der Abstieg zum Fernsehen.

Filmisches Zeitdokument

Kameramann Affonso Beato ("The Queen") schafft für diesen sexy Thriller der Amoral die passende, stickige Atmosphäre, in der sich Lust und Verbrechen wie ein Sommergewitter entladen. Durch die Verwüstungen des Hurrikans Katrina ist der Film zudem zum Zeitdokument geworden - so schwülstig und schön wie in "The Big Easy" wird die Stadt am Mississippi nie mehr sein. Bezeichnend, dass gerade jetzt die Vorbereitung zu einer Fortsetzung im Gang ist, die die Handlung - nach Katrina - wieder aufnimmt.

       


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