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Reservoir Dogs (1992)

Reservoir DogsReservoir DogsReservoir Dogs Schauspieler: Harvey Keitel
Regisseur: Quentin Tarantinos
Genre: Actionfilme

Reservoir Dogs

Inhalt:
Quentin Tarantinos (Pulp Fiction, Kill Bill) erster Kinofilm aus dem Jahre 1992 fällt in eines der traditionellsten Genres der Filmgeschichte, die Heist-Movies (engl.: heist = Raubüberfall), in denen hauptsächlich von der Planung und möglichst gewitzt-spektakulären Durchführung von Banküberfällen erzählt wird.

In "Reservoir Dogs" geht es jedoch für das Genre ganz unkonventionell um die Folgen eines gescheiterten Überfalls, der in einem Blutbad endete. Nach dem Überfall teilt Mr Pink den anderen (deren Namen ebenfalls Farben sind) am Treffpunkt, einem Lagerhaus, mit, dass ihr Coup an die Polizei verraten wurde. Es befindet sich also ein Spitzel in der Gruppe, was naturgemäß zu Spannungen führt.
Mr Blonde, ein abgedrehter Psychopath, bringt einen gefesselten Polizisten in die Lagerhalle. Während die anderen die Spuren des Überfalls zu vertuschen suchen, beginnt er den Polizisten zu foltern. Bevor er diesen in einem Akt sinnloser Grausamkeit anzünden kann, wird er von Mr Orange erschossen, der sich so als der Maulwurf entpuppt. Als die anderen zurückkehren, verlangen sie eine Erklärung für den Tod von Mr Blonde. Es kommt zu einem wilden Schusswechsel. Einer der Männer flieht mit der Beute, wird jedoch von der Polizei erwischt, die nun die Lagerhalle stürmt. Nachdem Mr Orange Mr White gesteht, dass er der Polizei-Spitzel ist, fallen zwei Schüsse. Der Film lässt offen, wer diese Schüsse abgefeuert hat, Mr White oder die beiden Polizisten.


Kritik:
Auch wenn es sich bei "Reservoir Dogs" im weitesten Sinne um ein Heist-Movie handelt, kommt der Planung und dem eigentlichen (vollkommen missglückten) Überfall jedoch nur eine untergeordnete Rolle zu: Er dient nur als Auslöser der Handlung, wird nicht einmal szenisch gezeigt, sondern nur im Stil antiker Dramen als ungewöhnlicher Botenbericht erzählt.
Im Zentrum der Handlung stehen dagegen die Nachbeben des Überfalls, was den gewöhnlichen Ablauf des Genres (Idee - Planung - Durchführung) gehörig auf den Kopf stellt. Tarantino, der selbst das sehr dialoglastige Drehbuch schrieb, thematisiert in seinem von Lawrence Bender (spielt einen Polizisten) und Harvey Keitel (spielt Mr White) produzierten Film interessante Charaktere, die sich atemberaubende Wortgefechte liefern. Ebenfalls positiv an diesem Low-Budget-Film hervorzuheben, ist die heftige Darstellung von Gewalt und ihren Folgen sowie der thematisierte Konflikt zwischen Vertrauen und Verrat. Die Leistung der Hauptdarsteller ist sehr homogen und mehr als gelungen, ohne dass es möglich wäre, einen von ihnen herauszuheben.

Fazit:
Quentin Tarantinos Kino-Erstling überzeugt als gut besetztes Drama mit knallharten Dialogen und einer eindringlichen Darstellung von den Folgen der Gewalt.

       


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