Family Man (2000)
Schauspieler: Nicolas Cage, Tea LeoniRegisseur: Brett Ratner
Genre: Komoedie
"Family Man" strebt nach dem privaten Glück
Das Streben nach Geld ist nicht alles, der materielle Besitz (allein) bringt noch nicht das ersehnte Glück. Für ein erfülltes, harmonisches und zufriedenes Leben bedarf es mehr und weniger zugleich. Das ist die Botschaft von „Family Man“ aus dem Jahre 2000. Regisseur Brett Ratner („Rush Hour“, „Roter Drache“) ist eine inspirierte romantische Komödie gelungen.
Den Laufpass gegeben
Der New Yorker Jack Campbell (Nicolas Cage) ist ein beruflich erfolgreicher aber gestresster Börsenmakler an der Wall Street, ein Workaholic ohne freundschaftliche Beziehungen zu anderen Menschen. Das war nicht immer so: Vor 13 Jahren waren er und Kate Reynolds (Téa Leoni) ein junges Paar, bis Jack Campbell ihr der Karriere wegen den Laufpass gab.
Ein Engel namens Cash
Diese Geschichte holt Jack Campbell auf ebenso wunderbare wie bizarre Weise ein. Als er in der Weihnachtszeit im Supermarkt um die Ecke zufällig einen Überfall, oder das was er dafür hält, vereitelt, versichert ihm der schwerbewaffnete Cash(!) , gespielt von Don Cheadle („Out Of Sight“, „L.A. Crash“, Hotel Ruanda“), er, Jack Campbell, habe jetzt alles was er brauche. Der vermeintliche Gangster entpuppt sich als Engel. Als Campbell am nächsten Morgen erwacht, ist er wie selbstverständlich mit Kate verheiratet. Sie haben zwei Kinder, an deren Existenz sich der aus seiner alten Existenz gerissene Ehemann und Vater auch erst einmal gewöhnen muss. Gewöhnungsbedürftig ist auch der neue Job – Reifenverkäufer im Geschäft seines Schwiegervaters und mit Option auf Übernahme.
Auf der Suche nach dem alten Leben
Zuerst reagiert er entsetzt, später gewöhnt er sich an die neuen Verhältnisse und lernt sie wirklich schätzen. Doch genau in diesem Moment wird der Familienvater aus New Jersey in sein altes kaltes Leben als einsamer Brooker in New York zurückgebeamt. Doch damit und mit den One-Night-Stands mit Damen aus dem Escort Service will sich Jack Campbell nicht mehr abfinden. Er macht sich auf die Suche nach Kate und stöbert sie auf, kurz bevor diese nach Paris übersiedeln will, wo ein gut dotierter Posten auf sie wartet. Jack erzählt Kate seine Geschichte und versucht sie verzweifelt zum Bleiben zu überreden. Am Ende sitzen die beiden in einem Coffee Shop.
Kein Meilenstein, aber gelungen
Regisseur Ratner umschifft mit Hilfe auch der beiden Drehbuchautoren David Diamond und David Weissman geschickt die Klippen des Kitsches. Zudem überzeugen Nicolas Cage („Leaving Las Vegas“) und Téa Leoni (Deep Impact“) mit nuanciertem Spiel. „Family Man“ ist eine weit hergeholte Geschichte, die dennoch funktioniert. Am Ende der rund zweistündigen Vorstellung fühlt sich der Zuschauer besser. Ein Film, der besinnlich stimmt und neue Kraft tanken lässt. Gleichwohl ragt „Family Man“an verwandte romantische Komödien wie „Und täglich grüßt das Murmeltier („Groundhog Day“) mit Bill Murray und Andie MacDowell oder „Besser geht’s nicht“ („As Good As It Gets“) mit Jack Nicholson und Helen Hunt nicht heran.